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Infos Pilotprojekt Jugendarbeit

Pilotprojekt über 3 Jahre

Aufbau einer offenen Jugendarbeit

In den vier Gemeinden Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden und Sarmenstorf wohnen Ende August 2021 rund 9’000 Menschen, davon 1'700 Kinder und Jugendliche. Knapp 600 sind im Alter zwischen 12 und 18 Jahren.

Ende 2018 erhielten die vier Gemeinden von diversen Institutionen (Schulsozialarbeit, Kirchen, etc.) das Anliegen, im Bereich der lokalen Kinder- und Jugendförderung ein Angebot zu schaffen, damit den Jugendlichen in der Freizeit eine Perspektive geboten werden kann.

Die vier Gemeinden griffen daraufhin die Idee auf und setzten eine entsprechende Kommission ein. Die Arbeitsgruppe (mit Vertretern aus den Gemeinderäten aller vier Gemeinden) lancierte daraufhin das Projekt und gab eine Bedürfnisabklärung in Auftrag. Darin sollten auch mögliche Umsetzungsvorschläge aufgezeigt werden.

Ergebnisse aus der Bedarfsanalyse

Der Verein für Jugend und Freizeit Wohlen (VJF) führte die Analyse durch und präsentierte der Kommission im Mai 2021 ihren Bericht. Dabei wurde der Handlungsbedarf für einen Auf- und Ausbau von geeigneten Massnahmen der Kinder- und Jugendförderung und einer offenen Jugendarbeit klar bestätigt.

Mit den aufgezeigten Massnahmen erhalten Kinder und Jugendliche eine wichtige ergänzende Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden, denn das Jugendalter ist die Lebensphase, in der die grundlegende Orientierung im Leben eines Menschen stattfindet und herausfordernde Aufgaben zu bewältigen sind. Sowohl körperliche wie auch kognitive Entwicklungen, die Loslösung vom Elternhaus, die Bildung der Selbstständigkeit, die Integration in der komplexen Gesellschaft, den Übergang in die Berufswelt sowie die Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit machen das Jugendalter zu einer schwierigen und herausfordernden Lebensphase.

Diese Entwicklungen finden heute unter sich stark und schnell verändernden Rahmenbedingungen statt. Hingegen eine offene Kinder- und Jugendarbeit diese Umstände etwas abfedern kann. Sie kann die Rahmenbedingungen zum Aufwachsen in einer Gemeinde optimieren und dafür sorgen, dass sich Jugendliche in der Bewältigung dieser Lebensphase ergänzend zu Familie, Schule und Verein unterstützt fühlen.

Aus dem Bericht geht klar hervor, dass zwischen den vier Gemeinden keine wesentlichen Unterschiede bei den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen zu erkennen sind. Lediglich in der Anzahl der vorhandenen jugendgerechten Infrastruktur sind Unterschiede festzustellen.

Sowohl nach Aussage der Jugendlichen wie auch derjenigen von erwachsenen Schlüsselpersonen benötige es mehr Orte, die als Treffpunkte unter gleichaltrigen Jugendlichen genutzt werden können. Die Jugendlichen können sich in allen vier Gemeinden nur bedingt einbringen, diese Ressource solle daher in künftige Angebote eingebunden werden, damit könne die Teilhabe im Gemeinwesen erhöht und die Identifikation gestärkt werden. Natürlich spielen die vorhandenen Angebote wie die beiden kirchlichen Jugendtreffs oder die verschiedenen Sportvereine auch weiterhin eine wichtige Rolle und können als bestehende Ressource integriert werden.

Ziele der offenen Jugendarbeit

Eine offene Jugendarbeit soll die wichtigsten Bedürfnisse (wie z.B. Jugendtreffpunkt, Anlaufstelle, mobile Jugendarbeit) abdecken. Neue Ideen (z.B. offene Turnhalle, aufsuchende Jugendarbeit, Projektarbeit) könnten mit bestehenden Angeboten ermöglicht und verbunden werden. Natürlich unter Berücksichtigung der geografischen Gegebenheiten aller fünf Gemeinden.

Um Beziehungsarbeit an informellen Treffpunkten zu leisten und Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum zu bearbeiten, soll ein Schwerpunkt bei den mobilen Angeboten liegen (z.B. Jugendmobil, offene Turnhalle etc.). Auch sei eine regionale Koordinationsstelle im Bereich der Kinder- und Jugendförderung sinnvoll, wodurch die vorhandenen Akteure mit den neuen Angeboten vernetzt werden können.

Zusammenfassend kann eine offene Jugendarbeit dazu beitragen, die Herausforderungen dieser schwierigen Lebensphase für die Jugendlichen etwas abzufedern, die Rahmenbedingungen zum Aufwachsen in einer Gemeinde optimieren und dafür sorgen, dass sich Jugendliche in der Bewältigung dieser Lebensphase ergänzend zu Familie, Schule und Verein unterstützt fühlen.

Terminplan

An der Einwohnergemeindeversammlung vom 26. November 2021 wurde ein Kredit von jährlich CHF 73'000 (Anteil der Gemeinde Sarmenstorf) für das Projekt bewilligt. Im Sommer 2022 startete das dreijährige Pilotprojekt, welches vom Kanton Aargau auch finanziell unterstützt wird. Eine Begleitgruppe soll die Pilotphase die kommenden drei Jahren begleiten und gegen Ende dieser Phase (Sommer 2025) zuhanden den Gemeinderäten ihren Auswertungsbericht mitsamt ihrer Empfehlung überreichen.

Gemeinsames Pilotprojekt mit Gemeinde Seengen

Um gemeinsame Synergien zu nutzen, wurde das Pilotprojekt der Gemeinden Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden und Sarmenstorf mit dem Pilotprojekt von Seengen zusammengelegt.

Würdigung durch die Gemeinderäte

Die fünf Gemeinderäte anerkennen die Notwendigkeit einer Jugendarbeit im oberen Seetal. Insbesondere in der  COVID-19-Pandemie hat sich die Situation für unsere Jugendlichen nochmals spürbar verschärft und offenbart nun das Fehlen eines passenden Angebotes. Die Gemeinderäte sind überzeugt, dass für unsere Kinder und Jugendlichen das Angebot ergänzt werden soll und stehen aus diesem Grund einer Pilotphase zur Einführung dieser offenen Kinder- und Jugendarbeit positiv gegenüber. Zudem erhalten die Gemeinderäte mit der beantragten Pilotphase in drei Jahren die Möglichkeit, den gewählten Umsetzungsweg nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Informationen zum Anfang August 2022 gestartetem Pilotprojekt finden Sie unter Sarmenstorf - Fachstelle Jugend Oberes Seetal.

 

 

 

 

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Schlussbericht_Bedarfsabklarung_Offene_Jugendarbeit.pdf Download 0 Schlussbericht_Bedarfsabklarung_Offene_Jugendarbeit.pdf
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